Mit Hilfe modernster Technologie werden die Figuren in enger Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica Futurelab digitalisiert. Der digital erfasste Bestand kann auch von zu Hause aus in 360-Grad-Ansicht betrachtet werden – so nahe waren Sie den außergewöhnlichen Krippenfiguren noch nie. Durch Anklicken der einzelnen Figuren erfahren Sie Spannendes und Wissenswertes zu deren theologischer Bedeutung und können so auf ganz neue und außergewöhnliche Weise in die Weihnachtsgeschichte eintauchen.
Die über 100 Jahre ihres Bestehens haben den Figuren wie auch der Krippenlandschaft massiv zugesetzt. Eine umfassende Restaurierung ist dringend erforderlich, um dieses besondere Kulturgut zu erhalten. Im Zuge dessen werden in Kooperation mit dem Ars Electronica Futurelab mittels Photogrammetrie sämtliche Figuren digitalisiert. Auf Basis unzähliger Fotografien aus den unterschiedlichsten Perspektiven können so 3D-Modelle der Figuren erstellt werden.
“Diese Digitalisierung von theologisch, kultur- und kunsthistorisch wertvollem Erbe der Vergangenheit ermöglicht unserer Gesellschaft neue Möglichkeiten der geschichtlichen Deutung. Es ist die Technologie, die es uns erlaubt, diese Erzählungen in all ihren Details neu zu entdecken“, so Projektleiter Stefan Mittlböck-Jungwirth-Fohringer vom Ars Electronica Futurelab.
Über eine höchst spannende und sehr besondere „Nebenwirkung“ dieser Digitalisierung zeigt sich auch Dommeister Clemens Pichler erfreut: „Unsere Besucherinnen und Besucher können dadurch auf eine ganz neue und außergewöhnliche Weise in die Weihnachtsgeschichte eintauchen und den Figuren auf Augenhöhe begegnen“. Mit Texten von Dompfarrer Maximilian Strasser, in denen er ausgewählte Figuren der Krippe und ihre Geschichten theologisch betrachtet und beleuchtet, wird die virtuelle Inszenierung zu einem Erlebnis für Augen und Ohren.
Ein ganz besonderes Projekt ist die umfangreiche Digitalisierung der Krippenfiguren auch für Domink Juchum. Er fotografiert mit seiner Multimedia-Agentur digilithic – spezialisiert auf Photogrammetrie, Virtual Reality und Augmented Reality – in ebenso liebevoller wie stundenlanger Arbeit Hirten, Schafe, Engeln und die Heilige Familie.
„Die Herausforderung ist es, die vielen reflektierenden und schimmernden Oberflächen der so detailreich gefertigten Figuren einzufangen und das Endprodukt dabei so realitätsgetreu wie nur möglich abzubilden.“ Für diese Arbeit ist es notwendig, eine Extraportion Zeit in Belichtung und Fotografieren zu stecken. Manche Figuren benötigen bis zu 500 Fotos, um den Reflexionen entgegenwirken zu können und gleichzeitig einen hohen Detailgrad zu erreichen. Eine Figurengruppe wie die Heilige Familie verlangt mehrere Aufnahmesets und kann vom ersten Positionieren bis zum fertigen Modell schon 4 bis 5 Stunden in Anspruch nehmen.
Eine zusätzliche Herausforderung beim Scannen von Maria, Josef & Co ist der Wert der Figuren, sowohl kunsthistorisch als auch versicherungstechnisch: „Solche einmaligen wertvollen Objekte müssen äußerst vorsichtig behandelt werden und können nicht einfach zur Seite gelegt oder unbedacht aufgehängt werden. Dies erschwert die Aufnahmen um ein Vielfaches“, so Juchum.
Mit dem Fotografieren und Scannen ist der Prozess der Digitalisierung noch lange nicht abgetan. Was folgt, ist eine umfangreiche Nachbearbeitung am Computer, wie Freistellen der Objekte, Ausbessern grober Form- oder Texturfehler und die Komprimierung für den Online-Gebrauch. „Die dunklen und kühlen Räumlichkeiten der Krypta wirken schwer, aber auch recht beruhigend. Das hilft beim Fokussieren auf das aufzunehmende Objekt. Und wenn dann noch Orgelmusik bis hinunter in die Krypta erklingt, dann ist das schon ganz besondere Arbeitsumgebung, das habe ich nicht oft“, so Dominik Juchum über dieses doch ganz besondere Projekt.
Erstmals präsentiert wurde die virtuelle Krippe im Dom am 2. Dezember 2021 im Deep Space 8k des Ars Electronica Centers. Bei einem Live-Gespräch mit Petra Weiss vom Bundesdenkmalamt, Dompfarrer Maximilian Strasser und Stefan Mittlböck-Jungwirth-Fohringer vom Ars Electronica Futurelab gab es spannende theologische und kunsthistorische Einblicke sowie beeindruckende Bilder zu sehen.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenNoch bis 30. Jänner 2022:
Freitag, Samstag & Sonntag
von 11:00 bis 17:00 Uhr (von 14:00 bis 16:00 Uhr in 3D)
ab 10.1. bis 30.1.
Freitag, Samstag & Sonntag
von 11:00 bis 17:00 Uhr (von 14:00 bis 16:00 Uhr in 3D)
Sa. 18.12. 10:30, 13:30 & 16:30 Uhr
So. 19.12. 10:30, 13:30 & 16:30 Uhr
Di. 21.12. 13:30 & 16:30 Uhr
Mi. 22.12. 13:30 & 16:30 Uhr
Do. 23.12. 13:30 & 16:30 Uhr
ab 27.12. – 9.1. 10:30, 13:30 & 16:30 Uhr (ausgenommen 31.12., 1.1. & 3.1.)
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen